Herrlich Essen, ein Glas Wein dazu und plätscherndes Wasser um einen herum. Mehr braucht man nicht, um sich reich und froh zu fühlen. Und die Gastfreundschaft in Medemblik bekommt man als kostenlose Beigabe. Also komm an Bord, ziehe deine Jacke aus und bleibe ein Weilchen. Gemütlich!
„Wie heb ut“ (Wir haben es) Es ist ein westfriesischer Spruch, der zu einem Tag wie diesem passt. Wir sind an Bord von deFortuna von Schiffer und Hafenbewohner Paul Kruisbrink. Seine Gäste sind mit ihm absolut einer Meinung, dass Medemblik es hat: Oder noch stärker: „Medemblik hat alles“, sagt Marcel Hanenberg ein wenig nachdenklich, während er über das Wasser des Oosterhavens fährt.
Charme
Er ist Hafenmeister des Regatta-Zentrums und trinkt heute ein Gläschen mit seinem Kollegen Peter Vroonland van der Westerhaven und Ivonne Kirschbaum von Stadhavens Medemblik, unter deren Verwaltung der Oosterhaven und Pekelharinghaven fallen. Unsere Stadt hat ganze sieben Häfen. Jährlich legen hier tausende Boote an. Hier kann man sich entscheiden: Die Aussicht genießen auf das IJsselmeer? Dann ist das Regatta-Zentrum ideal. Wenn man eher Geselligkeit wünscht, legt man besser in der historischen Stadt an und wählt eher Westerhaven, Oosterhaven oder Pekelharinghaven. Wir spüren daher keine Konkurrenz untereinander, jeder Hafen besitzt seinen eigenen Charme.
Ohne angeberisch klingen zu wollen, gibt Marcel zu, dass die Häfen einander eher verstärken. „Wir haben Gäste, die in einer Periode gerne bei uns liegen und später lieber in der Stadt (das Regatta-Zentrum liegt außerhalb des Deiches, Anmerkung Redaktion). Das verstehe ich. Und warum auch nicht, hier hat man die Auswahl.
Handelsmarke
Dann kommt René Waldram angeradelt. „Hafenmeister René“ steht auf seinem roten Overall, seiner Handelsmarke. Er trinkt gesellig ein Gläschen mit und ist deutlich stolz wie ein Pfau auf seine Arbeit. „Die Menschen kommen gerne hierher zurück. Das kommt daher, dass man das Gefühl hat, nach Hause zu kommen. Wir kennen unsere Gäste persönlich. Die festen Anlegeplatzinhaber sind in unserem Telefon gespeichert. Er bekommt sofort Beifall von allen, aber als Michael Meijer mit Austern an Bord kommt, richtet sich die Aufmerksamkeit erst einmal darauf. Zugreifen! Michel ist Eigentümer von Restaurant Meijers 2.0 am Oosterhaven und lädt zu dem Leckerbissen ein.
Braune Flotte
„Genießt es!“ sagt er, während er mit Joey Brakeboer sein Glas zum Prost erhebt. Ja genau, der von dem gleichnamigen legendären „Bruine Kroeg“, einer Kneipe am Oosterhaven. Dort hat die Zeit stillgestanden und steht sein Vater Jack noch immer an der Bar. Joey ist die dritte Generation der Wirte des Cafés, das ohne zu übertreiben, weltweiten Ruhm genießt.
„Jeder Segler kennt Brakeboer. Wir haben Gäste, die speziell für uns nach Medemblik kommen.“ Vor allem an die Braune Flotte hat Joey gute Erinnerungen. Die Schiffe für Gruppenreisen sind im Sommer immer ein fester Bestandteil bei der Kneipe vor der Tür.
„Ich vermisse sie wirklich, wenn die Saison wieder zu Ende ist.“
Diese Saison wird übrigens immer länger. Mit einem vorsichtigen Aprilbeginn bis weit in den Oktober. Da jetzt die sommerlichen Temperaturen immer länger anhalten, bleiben die Häfen länger geöffnet. Auch Veranstaltungen verteilen sich mehr über das Jahr, beispielsweise die Bokkentour und das Beurtveer-Rennen im Oktober. Feste, Märkte, Festivals, Konzerte: Es gibt fast jede Woche etwas in der Stadt zu erleben.
Ivonne: „Das schätzen wir auch sehr. Genau wie saubere sanitäre Einrichtungen und WLAN.“ Es dauert nicht lange, dann sind die Schalen leer und die Gläser ausgetrunken. Alle kehren wieder zu ihren eigenen Arbeitsplätzen zurück, aber es ist so, wie Ivonne sagt: Der schönste Arbeitsplatz der Niederlande.